Ein sehr kurzer Geschichtsabriss über die Bedeutung und Wirkung von Bildern
„Du sollst dir kein
Bildnis, noch irgendein Gleichnis machen,…“, steht in den zehn Geboten und
verbietet damit, ein Abbild von Gott zu schaffen. Die Intention dahinter ist
vielfältig. Der Mensch hat zunächst nicht die Macht, sich Vorstellungen über
den Schöpfer zu machen. Eine weitere Intention könnte sein, dass durch eine
Visualisierung verschiedene Bilder von ein und demselben Gott entstehen und
alle Macher der Bilder behaupten, dass ihr Gott der richtige sei. Die Ausmaße
muss man sich nicht vorstellen und es sollte auch keine Religionsfrage in den
Raum gestellt werden. Fakt ist, die visuelle Wahrnehmung beeinflusst unser
Denken und das nicht erst seitdem es den Fotoapparat gibt.
Von der fiktiven Darstellung hat zumindest die westliche
Gesellschaft Abstand genommen. Wir glauben keiner Zeichnung oder einem Gemälde
und uns ist bewusst, dass diese Darstellungen die subjektive Färbung des Malers
beinhalten. Fotografien dagegen sind der Spiegel eines Moments, ein
Dokumentationsgegenstand, der in uns Gedanken und Emotionen auslöst, die
unserer Annahme nach, einem wahren Grund entspringen. Eins der wohl
bekanntesten dokumentarischen Bilder ist das Foto von dem „Napalm Mädchen“. Ihr
schmerzverzerrtes Gesicht hat viele anders über den Vietnamkrieg denken lassen.
Ein aktuelleres Beispiel sind die Bilder aus Abu Ghraib
(wobei aktuell in diesem Sinne auch nicht ganz korrekt ist, schließlich wurden
die Bilder aus dem irakischen Gefängnis 2004 veröffentlicht). Erst die
schockierenden Bilder machten deutlich, dass an den prekären Details tatsächlich
etwas dran war. Es brachte ebenfalls ein Umdenken über den Einsatz der USA im
Irak mit sich. Allerdings konnte dieser Effekt erst einsetzen, weil die Fotos
spontan mit Handys gemacht wurden und durch Zufall im Internet landeten. Fotos
an sich verlieren aber langsam an Wirkungskraft, weil Medienkonsumenten sich
über die Möglichkeiten von Photoshop bewusst sind. Viel authentischer dagegen
wirkt das Video. US-Politiker Georg Allen musste das 2006 erfahren, als er den
dunkelhäutigen Wahlkampfhelfer seines Gegners als „Macaca“ (Macaca= eine
Affenart und eine abwertende Bezeichnung für Sklaven) bezeichnete und dabei
gefilmt wurde. Der Skandal brachte Allen zu Fall. Seine Senatorenkarriere war
dahin.
Die Technologie vereinfacht demnach nicht nur unseren Alltag oder verändert unsere Kommunikation, sondern beeinflusst zudem wichtige Entscheidungen. Wir werden zum Spielball unserer eigenen Erfindungen. Wenn skandalöse Handyvideos über das Medium Internet verbreitet werden, werden sie zum Instrument der effektiven Skandalisierung und Propaganda. Das Handy ist immer dabei und bereit, den perfekten Skandal glaubhaft zu dokumentieren. Viele Persönlichkeiten der Öffentlichkeit und Politiker sind mittels Handyvideos an den Pranger gestellt worden. Mundpropaganda hätte das nicht möglich gemacht. Das Video gilt dagegen als Beweisstück und wirkt sich belastend auf den Betroffenen aus. Der gesellschaftliche Antrieb, einen Skandal zu generieren, einen „Buhmann“ auszumachen und ihn ins Abseits zu manövrieren, hat eine erschreckende Kraft in unserer Gesellschaft, die durch Videos und das Internet bestärkt wird. Dies soll als einleitendes Wort reichen, um deutlich zu machen, welche Macht Bilder auf uns haben und wie die Gesellschaft damit umgeht. In den folgenden Einträgen könnt ihr dann mehr über die Skandalisierung und die gezielte Propaganda mittels gefälschten Handyvideos erfahren.
Die Technologie vereinfacht demnach nicht nur unseren Alltag oder verändert unsere Kommunikation, sondern beeinflusst zudem wichtige Entscheidungen. Wir werden zum Spielball unserer eigenen Erfindungen. Wenn skandalöse Handyvideos über das Medium Internet verbreitet werden, werden sie zum Instrument der effektiven Skandalisierung und Propaganda. Das Handy ist immer dabei und bereit, den perfekten Skandal glaubhaft zu dokumentieren. Viele Persönlichkeiten der Öffentlichkeit und Politiker sind mittels Handyvideos an den Pranger gestellt worden. Mundpropaganda hätte das nicht möglich gemacht. Das Video gilt dagegen als Beweisstück und wirkt sich belastend auf den Betroffenen aus. Der gesellschaftliche Antrieb, einen Skandal zu generieren, einen „Buhmann“ auszumachen und ihn ins Abseits zu manövrieren, hat eine erschreckende Kraft in unserer Gesellschaft, die durch Videos und das Internet bestärkt wird. Dies soll als einleitendes Wort reichen, um deutlich zu machen, welche Macht Bilder auf uns haben und wie die Gesellschaft damit umgeht. In den folgenden Einträgen könnt ihr dann mehr über die Skandalisierung und die gezielte Propaganda mittels gefälschten Handyvideos erfahren.
Literatur:
Hofer, Michael/ Leisch-Kiesl, Monika (Hg.): Evidenz und Täuschung. Stellenwert, Wirkung und Kritik von Bildern. Bielefeld 2008.
Hofer, Michael/ Leisch-Kiesl, Monika (Hg.): Evidenz und Täuschung. Stellenwert, Wirkung und Kritik von Bildern. Bielefeld 2008.
Pörsken, Bernhard/ Detel, Hanne: Der entfesselnde Skandal. Das Ende der Kontrolle im digitalen Zeitalter. Köln 2012.
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